Liebe Nähanfänger,
ja wo läuft er denn hin, der Faden? Einmal kapiert, läuft er euch nicht mehr davon…heute mit der Nähvokabel Basic Nr. 15 – dem Fadenlauf:
Bei einem Gewebe sind die Schuss- und Kettfäden (Längsfäden) im 90°- Winkel miteinander verwebt. Die Kettfäden, die Webkante und der Fadenlauf verlaufen immer parallel zueinander. In Richtung des Fadenlaufes ist ein gewebter Stoff am wenigsten dehnbar. Der Fadenlauf ist auf den meisten Schnittteilen durch einen Pfeil gekennzeichnet. Bei gestrickten Stoffen (z. B. Jersey) verläuft der Fadenlauf senkrecht zur Maschenreihe.
Also immer in die Richtung, in der sich der Stoff NICHT soweit dehnen läßt.
Allgemein solltest du immer mit dem Faden laufen, sonst könnte dein Kleidungs- oder Nähwerk unter Umständen sehr verzogen und verdellt aus der Waschmaschine schlüpfen. Du siehst: Auch beim Nähen ist es wichtig sich die Kante zu geben ;-), aber nicht mit Allohol, sondern mit Stoff!
Bei Samt und Microfaser zeigt sich der Fadenlauf, wenn du sie gefühlvoll streichelst: gegen den Strich gestreichelt, stellen sich die „Stoff-Härchen“ auf und genau in der gleichen Richtung verläuft der Fadenlauf.
Auch gestrickte Stoffe, wer hätte es gedacht, haben einen Fadenlauf, der beachtet werden möchte. Er verläuft auch parallel zur Webkante (der „verklebte Rand“). Grundsätzlich gilt auch hier wie bei gewebten Stoffen die Regel, dass ihr den Stoff so zuschneidet, dass die größte Elastizität in der Richtung ist, wo ihr sie meisten braucht, nämlich in der Breite von Seitennaht zu Seitennaht ( bei Strickpullovern stets um Hüfte bzw. Taille).
So jetzt müsstet ihr auf dem (Faden-) Laufenden sein!
Eure Vokabeltanten